ROGER CICERO & BIG BAND im März in Hamburg

Redakteur 13. Februar 2012 0

Glaubt man den Klischees, dann haben Deutsche kein Stil. Klar, Deutsche können vielleicht tolle Autos bauen, gesundes Brot backen und Fußball ist ihnen auch nicht wirklich fremd. Aber Stil? Stil, so wie Frank Sinatra, Sean Connery oder Alain Delon? Wohl eher nicht, so zumindest das gängige Vorurteil. Dass dem nicht so ist, dafür steht steht er wie kaum ein anderer: Roger Cicero. Überzeugen von der absoluten Klasse des Wahl-Hamburgers kann man sich am 24.3. in der o2 World Hamburg.

Jazzpianist & Tänzerin

Roger Cicero. Foto: Sven Sindt

Roger Cicero. Foto: Sven Sindt

Sein unvergleichlicher Stil und sein musikalisches Ausnahmetalent sind dem Hamburger bereits in die Wiege gelegt worden: Sein Vater, Eugen Cicero, erlangte als Jazz-Pianist Weltruhm, seine Mutter wurde als Tänzerin bekannt. Roger Ciceros musikalische Ausbildung begann – kein Wunder bei den Eltern – schon sehr früh, den ersten Auftritt hatte der Musiker aus Hamburg-Winterhude bereits mit 11 Jahren, es folgten eine Vielzahl von Auftritten bereits im jugendlichen Alter, zum Teil an der Seite seines berühmten Vaters. Den nötigen Feinschliff lernte Roger Cicero schließlich am Hohner-Konservatorium, wo Cicero ganz klassisch in den Fächern Klavier, Gitarre und Gesang ausgebildet wurde.

Jazzkantine und Soulounge

Nach der Ausbildung folgten, was im Jazz Bereich nicht unüblich ist, diverse Kollaborationen mit anderen Künstlern wie etwa Jazzkantine und Soulounge, bis er 2003 seine erste eigene Band (das Roger-Cicero-Quartett) gründete. Zu dieser Zeit entwickelte Roger Cicero auch seinen typischen Stil, die Kombination von 50’er Jahre Swing mit deutschen Texten wurde zunehmend sein Markenzeichen – anspruchsvolle Musik, die aber gleichzeitig auch immer Radio-tauglich war. Bereits mit seinem erstes Album Männersachen von 2006 schaffte der Hamburger seinen Durchbruch, bundesweit bekannt wurde er mit seinem Sieg beim deutschen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest. Die beiden folgenden Alben Beziehungsweise (2007) und Artgerecht (2009) verkauften sich entsprechend gut; kaum ein Radio spielte Roger Cicero nicht.

In diesem Moment

Roger Cicero. Foto: Sven Sindt

Roger Cicero. Foto: Sven Sindt

Das Ende 2011 erschienene Album In diesem Moment stellt so etwas wie eine Zäsur für den Hamburger dar: Roger Cicero hat sein musikalisches Spektrum deutlich erweitert, statt 50’er Jahre Swing changieren die Songs jetzt zwischen Twenties und modernem Beat. Man hört dem Album bereits beim ersten Hören an, dass Roger Cicero einen neuen Musikstil schaffen wollte, und das mit einer beachtlichen Akribe. Über ein Jahr schrieb und komponierte Cicero, unter anderem mit dem Kölner Tinseltown-Kollektiv, aber auch mit Kollegen wie Rea Garvey – der knapp drei Wochen vor Cicero in Hamburg in der Großen Freiheit 36 auf der Reeperbahn auftritt – Jamiroquai, Juli und Stanfour.

In diesem Moment ist ein ziemlich gelungenes Album, das Lust auf mehr macht – und auf das Konzert von Roger Cicero am 24.3. in der o2 World in Hamburg.

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