Sie sind zurück: Seit dem 13. September ist das neue Bush-Album The Sea of Memories auf dem Markt (in Deutschland wohl erst ab dem 28. Oktober), seit dem 7. Oktober touren die Indie/Alternative/Grunge-Rocker um die Welt und am 5. November kommen die Briten nach Hamburg und treten auf der Reeperbahn in den DOCKS auf. Apropos Briten: Ohne das Wissen, dass die Band um Frontmann Gavin Rossdale von der Insel kommt, würde so manch einer auf Amerika als Heimatland tippen. Obwohl die Band ähnlich wie Oasis, Blur, Pulp und Radiohead die größten Erfolge in den Neunzigern feierte, hört sich die Band gänzlich anders an. Mit Britpop hatte Bush von Anfang an – also seit der Bandgründung 1992 – nichts am Hut, stattdessen bevorzugten sie guten, ehrlichen Rock, der sich an Vorbilder wie Nirvana, Pearl Jam oder Soundgarden anlehnte.
Sixteen Stone
Entsprechend fiel auch ihr Erfolg aus: Im Heimatland wurde Bush anfangs kaum wahrgenommen, während die Band gleich mit dem Debütalbum Sixteen Stone
die amerikanischen Charts stürmte. Das 1994 veröffentlichte Album wurde in den Staaten von fast allen Radio-Stationen gesendet, die Briten eroberten Amerika im Sturm, Sixteen Stone
bekam innerhalb weniger Monate sechsfaches Platin. Der weltweite Durchbruch gelang Bush mit dem zweiten Album Razorblade Suitcase
, das 1996 erschienene Album stieg nicht nur in den amerikanischen Billboard Charts auf Platz 1 – wie fast schon zu erwarten war – sondern landete auch in zahlreichen europäischen Ländern auf den Spitzenpositionen in den jeweiligen Charts. Zugute kam der Band dabei, dass der Kracher-Song Machinehead
sich nicht nur zum Liebling der Radio-DJs entwickelte, sondern auch auf MTV gehypt wurde – unter anderem räumte Bush mit dem Song bei den 1996’er MTV Video Music Awards richtig ab.
The Science Of Things
Was Machinehead
für Razorblade Suitcase
war, war The Chemicals Between Us
für den 1999’er Nachfolger The Science of Things. Noch ein Song, der in etlichen Radios gespielt wurde, zu dem auf den Tanzflächen in Seattle, Hamburg und dem Rest der Welt abgegangen wurde. Danach wurde es ruhiger um Gavin Rossdale und Co., die Band schien nicht mehr so recht in das neue Jahrtausend zu passen, was aber auch daran gelegen haben könnte, dass das 2001’er Album Golden State
insgesamt einen etwas lieblosen Eindruck gemacht hat. Wenige Monate später löste Bush sich dann auch auf, Gavin Rossdale gründete die Band Institute, spielte einige Gastrollen in Hollywood-Filmen und gründete mit Popstar Gwen Stefani eine Familie. Die anderen drei zogen sich ins Privatleben zurück.
DOCKS, 5. November 2011
Mit der Babypause ist jetzt endlich Schluss, 2010 hat Bush die Reunion angekündigt. Nicht mit von der Partie sind Nigel Pulsford und Dave Parsons, die durch Bassist Corey Britz und Gitarrist Chris Traynor ersetzt wurden. Ob die langjährige Pause der Band geschadet oder genützt hat, davon kann man sich am 5. November in Hamburg auf der Reeperbahn in den DOCKS überzeugen.