Wladimir Kaminer kommt nach Hamburg

Redakteur 24. November 2011 0

Der selbst ernannte Rotwein-Russe Wladimir Kaminer kommt nach Hamburg, und das gleich zweimal: Im Rahmen seiner Lesereise zu „Liebesgrüße aus Deutschland“ tritt Wladimir Kaminer am 21. Dezember 2011 und am 5. Januar 2012 in der Fabrik auf. Doch das ist noch nicht alles: Kaminers Erfolgsdebüt Russendisko wird unter der Regie von Oliver Schmitz endlich verfilmt. Der Film soll 2012 in die Kinos kommen, die Hauptrolle wird von Matthias Schweighöfer gespielt, Wladimir Kaminer selbst ist im Kinofilm als Nebendarsteller zu sehen.

Liebesgrüße aus Deutschland

Wladimir Kaminer. Foto: Zefram

Wladimir Kaminer. Foto: Zefram

Das neue Buch von Kaminer, Liebesgrüße aus Deutschland, ist so, wie man es von dem Schriftsteller und Kolumnisten russisch-jüdischer Herkunft erwartet: Kaminer führt die Leser – respektive die Hörer bei den beiden Lesungen in der Fabrik in Hamburg – durch die Absurditäten des Lebens. Er kämpft wieder mit voller Leidenschaft gegen die Vorurteile und Klischees an, die man mit sich herumträgt. Der Titel „Liebesgrüße aus Deutschland“ ist dabei durchaus ernst gemeint. Die liebenswerten und schrulligen Seiten des eigenen Landes eröffnen sich häufig erst durch einen Blick von außen – und wer könnte dies in Deutschland besser erkennen als der geborene Moskowiter Kaminer?

Schrullen und Besonderheiten

Man nehme nur den Begriff der „Einverständniserklärung“, eine typisch deutsche Erfindung, ohne die kein Kind am Schwimmunterricht teilnehmen darf. Wir kommen andere Völker ohne so eine Erfindung aus? Überhaupt der Erfindergeist: Die Amerikaner erfanden den Colt, die Russen das Destilliergerät und die Deutschen schließlich den Leitz-Ordner. Deutschland hat allerlei Eigentümliches und viel Wunderbares zu bieten. Und Wladimir Kaminer nimmt Leser mit Liebesgrüße aus Deutschland auf eine Entdeckungsreise durch das eigene Land.

Subversiv-Ironiker

Doch Kaminer hat weit mehr zu bieten als nur Aufzählungen von Schrullen und Besonderheiten, sein sensibler Sinn für Ironie zieht sich durch Liebesgrüße aus Deutschland. Von der altehrwürdigen „DIE ZEIT“ aus Hamburg wurde er sicher nicht zu Unrecht zum „Subversiv-Ironiker“ geadelt. Seine Texte wirken manchmal lakonisch, aber dahinter steckt weit mehr. Laut der Süddeutschen Zeitung ist Kaminer „ was nur selten bemerkt wird, ein großer Stilist, ein Meister seiner Form, einer kleinen Form natürlich, die der Romanform in manchem überlegen ist. Wladimir Kaminer, soviel steht fest, ist ein großer Gewinn für die deutsche Literatur.“

Fabrik

Wer den Autoren der Russendisko einmal live erleben möchte, der sollte am 21. Dezember 2011 oder am 5. Januar 2012 in die Fabrik zur Lesung kommen. Einlass ist ab 19:00 Uhr, die eigentliche Veranstaltung beginnt dann um 20:00 Uhr.

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