Unheilig in Hamburg

Redakteur 15. August 2011 0

Die größten Abräumer der letzten zwei Jahre kommen nach Hamburg: Am 28. August 2011 schlägt Unheilig auf der Trabrennbahn in Hamburg-Bahrenfeld auf. Die Band rund um Sänger und Songschreiber „Der Graf“ gibt in Hamburg eines ihrer letzten Konzerte der „Heimreise“-Tour, danach soll es zurück ins Studio gehen, um dem achten Album – das höchstwahrscheinlich „Lichter Der Stadt“ heißen wird – den letzten Feinschliff zu verpassen.

Unheilig

Der Graf

Der Graf. Foto: Eric Weiss

Gegründet wurde Unheilig im Jahr 2000, damals noch als „wirkliche Band“ mit drei Mitgliedern. Sehr schnell gab es den üblichen Ärger zwischen Musikern, Der Graf hat danach die Band als Soloprojekt weitergeführt. Damals konnte man die Band noch irgendwie in Schubladen stecken, als musikalische Heimat wird vom Grafen die schwarze Gothik-Szene genannt. Doch schon zu Anfang der Karriere – damals gab es sogar noch englischsprachige Lieder! – waren Einflüsse anderer Musik-Richtungen wie etwa Synth-Rock oder Elektro-Pop unverkennbar. Seitdem verweigert sich „Unheilig“ jeder Etikettierung, die musikalische Bandbreite ist mittlerweile äußerst breit: Gradlinige bass-, beat- und gitarrenlastige Sounds wechseln sich mit tiefgehenden, atemberaubend aufrichtigen Balladen ab. Die Musik ist insgesamt nicht mehr ganz so düster, hart, aber die unvergleichbare Stimme des Grafen ist nach wie vor dieselbe geblieben.

Große Freiheit

Insgesamt sieben Alben gibt es bisher von Unheilig, angefangen mit Phosphor (2001) über Frohes Fest (2002), Das 2. Gebot (2003), Zelluloid (2004), Moderne Zeiten (2006), Puppenspiel (2008) und schließlich Grosse Freiheit (2010). Der Erfolg steigerte sich von Album zu Album, mit Puppenspiel schaffte Unheilig was bisher ziemlich unvorstellbar war, nämlich dass eine Band mit unverkennbaren Wurzeln im Gothik einen riesen Erfolg bei den Massen hat. Die Radiostationen fingen an, die Band zu lieben, was natürlich für noch mehr Aufmerksamkeit sorgte. Böse Zungen fingen an vom großen Ausverkauf zu reden, aber mit dem Erfolg kommen bekanntlich auch immer die Neider, die grundsätzlich alles anders machten würden. Als alle dachten, dass sich der Erfolg nicht noch weiter steigern lässt, überraschte Unheilig mit Große Freiheit. Die Songs waren/sind ziemlich gut, eingängig und radiotauglich, ein gewisses Hitpotential konnte man sofort hören. Aber dank Songs wie „Unter deiner Flagge“, „Geboren um zu leben“ und „Für immer“ verkaufte sich das Alum 1,5 Millionen Mal, es gewann Platin am laufenden Band und löste schließlich Herbert Grönemeyers „Ö“ als am längsten auf Platz eins der Charts stehendes Album ab. Ever.

Der Titel „Große Freiheit“ soll nach Aussage vom Grafen nichts mit der gleichnamigen Straße an der Reeperbahn zu tun haben, auch nichts mit dem gleichnamigen Club, sondern der Titel steht allein für Fernweh, Aufbruch und Horizont.

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