The Kooks melden sich mit Junk Of The Heart zurück

Redakteur 6. Oktober 2011 0

Der Stern hat sie vor gut drei Jahren als „Boyband des Indie-Pops“ bezeichnet, jetzt melden sich The Kooks zurück: Mit Junk of the Heart steht seit gut einem Monat das dritte Album auf dem Markt, die deutlich gereiften Musiker kommen auch endlich wieder nach Deutschland. Insgesamt werden sie hierzulande sechs Konzerte geben, nach Hamburg kommen die Indie-Helden am 3. November, um die Sporthalle Hamburg zum Beben zu bringen.

Die Wiederentdeckung der Leichtigkeit

The Kooks Junk Of The HeartMit Junk of the Heart haben sich die Briten deutlich weiterentwickelt. Die Veränderungen gegenüber der Vorgänger-Album Konk (2008) sind unüberhörbar. Durchaus auch mit Absicht, Sänger Luke Pritchard etwa kommentiert den Bruch mit dem eher düsteren, schwergewichtigen Vorgänger mit folgenden Worten: „Wir fühlten uns alleine. Jetzt fühlen wir uns frei. Wir spüren wieder die Leichtigkeit. Musik sollte immer ein Experiment sein, ohne Einschränkungen. Wir verleugnen nicht, was wir vorher gemacht haben, aber wir sind jetzt andere Menschen. Alles entwickelt sich weiter.“ Die Songs sind dabei durchgehend tauglich fürs Radio, ohne dabei allzu glatt, allzu angepasst zu sein.

Das Ende der Retro-Schiene

The Kooks. Foto: Deirdre O Callaghan

The Kooks. Foto: Deirdre O Callaghan

Das neue Album ist nicht nur ein Album, das „man im Sonnenschein anhören kann“, wie Luke Pritchard meint, sondern es wirkt auch deutlich runder, satter als Konk. Außerdem präsentieren sich die Briten nicht mehr als „Wunderkinder des Indierocks“ bzw. „gefeierten Jungspunde“, wie der Stern meinte, sondern zunehmend als gereifte und versierte Musiker. Die eigentlich ganz nette, auf die Dauer aber doch nicht wirklich befriedigende Retro-Schiene wird längst nicht mehr so stark wie zuvor bedient, Luke Pritchard selbst beschreibt die Abkehr so: „Ich werde die Musik der 60er und 70er immer lieben, das sind meine Wurzeln. Aber ich glaube, dass wir uns selbst zu tief hineinmanövriert haben.”

„Warum sich selbst beschränken?“

The Kooks. Foto: Eric Weiss

The Kooks. Foto: Eric Weiss

Wer jetzt Angst bekommt, dass Junk of the Heart sich gar nicht mehr wie The Kooks anhört, der liegt jedoch auch vollkommen falsch. Der riesen Erfolg ihres Debüt-Albums Inside in/Inside Out
hing im Wesentlichen damit zusammen, dass die Briten wie wild Soul-, Britpop-, Reggae-, Blues- und Funkelemente mischten; ohne ihre unnachahmlichen Experimentierfreudigkeit und ihrer Liebe zu unterschiedlichsten Musikstilen wären The Kooks nicht The Kooks. Vor Jahren schon hat die Band demonstrativ „Warum sich selbst beschränken, wenn es da draußen so viel Musik zu entdecken gibt?“ gefragt. Und das neue Album lässt in bester Kooks-Experimentierfreude ganz neue Einflüsse erahnen – von elektronischer Musik und den Rolling Stones zu satten Streichquartetten und Hip-Hop.

3. November Sporthalle Hamburg

Die Fans dürfen sich am 3. November in der Sporthalle Hamburg nicht nur auf das neue Album freuen, sondern auch auf einige Klassiker. Besonders interessant dürfte sein, ob die Band die Klassiker in gewohnter Weise spielt, oder ob es auch hier zu einer Neuinterpretation kommt. Auf jeden Fall ein Abend, den alle Indie-Fans aus Hamburg sich im Kalender rot anstreichen sollten.

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