Patrick Wolf in Hamburg

Redakteur 26. August 2011 0

In Großbritannien ist er bereits eine richtig große Nummer, in Deutschland entwickelt er sich Stück für Stück vom Geheimtipp zum Publikumsmagneten: Patrick Wolf. Da er auf der Insel in den höchsten Tönen gelobt wird – der Observer bezeichnete ihn etwa als den innovativsten, radikalsten und kreativsten Pop-Star des Landes – dürfte man eigentlich auch davon ausgehen, dass er demnächst auch in Deutschland ziemlich angesagt sein dürfte. Schließlich folgt der Erfolg in Deutschland im Normallfall immer ein wenig später, nachdem ein Künstler Großbritannien erobert hat. Das Problem ist nur, dass Patrick Wolf alles ist, nur kein Normalfall.

Lady Gaga und Björk

Patrick WolfPatrick Wolf wird gerne als britisches Pendant zu Lady Gaga und Björk bezeichnet, wobei man nicht wirklich genau sagen kann, ob das jetzt als Kompliment oder Verunglimpfung gemeint ist. Björk kommt ihm zumindest musikalisch sehr nahe, Patrick Wolfs zeichnet sich ähnlich wie Björk durch die Mischung von Folk und Elektronik aus, beide Musiker haben ein Faible für düstere, melancholische Stücke und inszenieren sich und ihre Musik als Gesamtkunstwerk. Der Vergleich mit Lady Gaga hängt dagegen eher mit seinen Bühneneinlagen zusammen, in Sachen Exzentrik (manchmal sogar auch in Sachen Bühnenoutfits!) geben sich die beiden Künstler auch nicht besonders viel.

Patrick Wolf im Uebel & Gefährlich

Am besten ist es, man macht sich selbst ein Bild, wenn der Ausnahmekünstler nach Hamburg kommt: Am 8. November spielt Patrick Wolf im Uebel & Gefährlich, gleich neben der Reeperbahn. Nach Hamburg kommt der Brite im Rahmen seiner Lupercalia-Welttournee, außer in Hamburg spielt er in Deutschland auch noch in Berlin (14.11), Leipzig (18.11), München (22.11) und in Heidelberg (23.11.). Dass das Konzert im Uebel & Gefährlich Erfolg werden dürfte, hat sich im Sommer bereits abgezeichnet. Damals kam Wolf für Melt! Festival und das M’era Luna Festival nach Deutschland, und seine Auftritte waren mehr als beeindruckend.

Lupercalia

LupercaliaIm Gepäck für Hamburg hat Patrick Wolf sein neuestes Album, Lupercalia. Für die Produktion des Albums hat er gut zwei Jahre gebraucht, durch die wiederholte Verschiebung des Veröffentlichungstermins hat er seinen Fans einiges abverlangt. Im Gegensatz zu den Vorgängeralben Wind in the Wires (2009), The Magic Position (2007), The Bachelor (2005) und Lycanthropy (2003) klingt Wolf auf Lupercalia überraschend fröhlich. Die Songs haben das Potential, im Radio gespielt zu werden, außerdem macht Patrick Wolf sich auf dem Album Gedanken über das Sich-Verlieben, statt in ständiger Melancholie zu schweigen. Vielleicht nicht die schlechteste Wandlung, um ein Konzert auf der Reeperbahn zu geben, die ja bekanntlich alles ist, nur kein Kind von Traurigkeit.

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