KNORKATOR in den DOCKS

Redakteur 5. August 2011 0

Am 1. Oktober 2011 kommt „Deutschlands meiste Band der Welt“ auf die Reeperbahn und tritt in den DOCKS auf. Die Berliner Radaubande geht am 16. September 2011 auf große Welttournee (die hauptsächlich in Deutschland stattfindet), so richtig sagen, was die Fans in Hamburg erwarten wird, kann man jedoch – wie könnte es bei der Band auch anders sein? – nicht. Knorkators Auftritte waren immer etwas gewöhnungsbedürftig, gerne wurden auch mal die eigenen Fans mit Gemüse beschmissen. Rumgetanze in Badeanzügen gehörte bei der Band zum guten Ton, gerne hat man sich auch mal abgeschleckt. Etwas geschockt reagierten dagegen die Besucher der Popkomm 2007, als die Band nackte Frauen als Keyboard-Ständer verwendeten.

Inhaber gekaufter, geschenkter oder gestohlener Karten wird etwas geboten

KnorkatorDie Tournee wird nach Angaben der Band folgendermaßen ablaufen: „Die Musiker werden pünktlich am vereinbarten Veranstaltungsort sein. Veranstaltungsorte sind an fast allen Orten der ganzen Welt zu finden. Verstärker, Lautsprecher und Lichtanlage werden mitgebracht und angemacht. Gutaussehende Frauen und Mädchen gegebenenfalls auch. Inhaber gekaufter, geschenkter oder gestohlener Karten wird etwas geboten. Knorkator verspricht, das neue Albums vorzustellen.“ Durchaus eine Ankündigung, die dem Ruf der Reeperbahn gerecht wird. Einen Vorgeschmack auf das neue Programm liefern Knorkator zudem kurz vor dem eigentlichen Tour-Auftakt in Wacken.

Humor und Selbstironie

Von den anderen harten Jungs in Wacken unterscheiden sich Knorkator durch einen entscheidenden Punkt: Stumpen, Buzz Dee, Alf Ator, Nick Aragua und Rajko Gohlke machen zwar harte Musik, aber sie haben einen feinen Sinn für Humor und Selbstironie. Ohne Provokationen geht es bei Knorkator nicht, etwa wenn sie im Song „Für meine Fans“ die eigenen Fans beschimpfen: „Ich schäme mich für meine Fans! was soll ich tun, die gehen nicht! Wie machen das die andren Bands? Ich kann nicht mehr, erlöse mich! Ich will von High Society und V.I.P.s umgeben sein – stattdessen sehe ich jeden Tag erbärmliches Proletenpack!“ Naja, mit den Fans aus Hamburg werden Knorkator auf der Reeperbahn hoffentlich etwas freundlicher umgehen. Wenn nicht, dann kann auch niemand behaupten, dass er nicht gewarnt wurde.

Wer ließ diese Irren ins Fernsehen?

Bundesweites Medieninteresse bekam die Band im Jahr 2000, als sie beim Vorausscheid zum Eurovision Song Contest als Trash-Paradiesvögel für einen handfesten TV-Skandal sorgten. BILD kommentiert ihre Show mit den Worten: „Wer ließ diese Irren ins Fernsehen?“. Ansonsten ist der ganz große Durchbruch der Band bisher versagt geblieben. Massenkompatibilität geht halt anders. Trotz der umfangreichen Discographie – The Schlechtst Of (1997), Hasenchartbreaker (1999), Tribute To Uns Selbst (2000), High Mud Leader (2002), Ich hasse Musik (2003), Zu Alt (2005), Das Nächste Album Aller Zeiten (2007), Knorkator – Weg nach unten (2 DVDs) (2008) und Mein Leben Als Single (2010) – war Platz 27 die bisher beste Chart-Platzierung in der Geschichte Knorkators. Aber um Hamburg und die Reeperbahn zum Beben zu kriegen braucht es keinen Massenerfolg. Der 1. Oktober wird mit Sicherheit bleibenden Eindruck hinterlassen, meint zumindest die Musik-Redaktion von RADIO Reeperbahn.

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