James Blake in den DOCKS

Redakteur 15. September 2011 0

Ein weiterer Fan der Reeperbahn: Für seinen Auftritt im April in Hamburg hat James Blake den Gruenspan gewählt, und wenn er am 15. November erneut nach Hamburg kommt, dann gibt er sich wieder die Ehre auf der Reeperbahn – diesmal jedoch in den DOCKS. Dabei wirkt der 22-jährige Brite immer leicht zerbrechlich, seine Musik ebenso, man würde im ersten Moment vermuten, dass James Blake einen Auftritt in der Laeiszhalle oder gar in den Hamburger Kammerspielen bevorzugen würde – füllen könnte der introvertierte Brite diese Locations vermutlich ebenfalls ohne größere Probleme.

Post-Dubstep

James Blake

James Blake. Foto: Universal Music

Doch James Blake ist vielschichtiger, als man im ersten Moment meint – ein Satz, der auch für Blakes Musik uneingeschränkte Gültigkeit hat. Er ist zwar ein ausgebildeter klassischer Pianist, ist Absolvent des renommierten Goldsmiths College, musikalisch geprägt wurde er aber durch die britische Clubszene. Dubstep, um genau zu sein. Hier liegen seine Wurzeln, der Einfluss ist unverkennbar, auch wenn James Blake sich selbst mittlerweile als Schöpfer vom „Post-Dubstep“ bezeichnet. Naja, man kann es mit den Schubladen ja auch immer etwas übertreiben, seine Musik ist halt irgendwo zwischen Dubstep, R’n’B, Soul und Ambient anzusiedeln. Blake hat ein ausgesprochenes Faible für minimalistische Elektro-Beats und Momente der Stille, die ZEIT beschrieb die Pausen einmal treffend mit den Worten: „Immer wieder legen sich gespenstische Pausen über Beat und Gesang. Fast will man aufstehen und nachsehen, ob die Stereoanlage kaputt ist – bevor eine zerhäckselte Vocoder-Stimme und Synthesizer den Song dann doch noch vorantreiben.“

Teppich aus Störgeräuschen

James Blake Cover„Ich mag es, wenn die Dinge auf einem Teppich aus Störgeräuschen liegen“ sagte James Blake selbst über seine musikalischen Vorlieben – womit er sich explizit vom musikalischen Einheitsbrei abhebt, der tunlichst alles vermeidet, was der Massenkompatibilität schaden könnte. Diese Einstellung hat sicher auch ihren Teil daran, dass Blake schon vor dem Erscheinen seines bislang einzigen Albums James Blake von den Kritikern in den Himmel gelobt wurde. Ein wundersames, wunderbares Wunderkind sei der Ausnahmekünstler, so der Tenor der Kritiken. Massenerfolg hatte James Blake auf YouTube ebenfalls erreicht, bevor James Blake 2011 in die Läden kam. Seine Version von Feists Limit To Your Love mauserte sich vom Geheimtipp zu einem der meistgesehenen Musik-Stücke auf YouTube, nicht unbeteiligt daran waren Radio-Stationen und erstaunlich viele Blogger, die besonders auf seinen Sound und die darin durchschimmernde Menschenscheu abzugehen scheinen.

Der Auftritt von James Blake in Hamburg ist sicher ein Pflichttermin für alle Freunde des verschachtelten Beats, aber auch alle anderen Musikliebhaber dürften an dem Konzert auf der Reeperbahn ihre helle Freude haben – meint zumindest die Musikredaktion von RADIO Reeperbahn.

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