Das traurige Ende einer großartigen Sängerin: Am Samstag ist die Welt um eine geniale Künstlerin ärmer geworden. Amy Winehouse, die Millionen von Menschen mit ihrer Musik begeisterte, starb einsam und allein im Bett ihrer Londoner Wohnung. Wie bei so vielen Musikern vor ihr fanden Leben und Karriere ein viel zu frühes, viel zu jähes Ende. Ihr Leben endete mit 27 Jahren, aber ihre Musik wird unsterblich sein.
Amy Winehouse war immer nur Amy Winehouse
Selbst Musikkritiker, die ansonsten jeden Musiker in Grund und Boden schreiben, ließen auf Amys Talent und Stimme nie etwas kommen. Die Stimme war einfach zu markant, zu grandios, niemand wäre auf die Idee gekommen, ihr musikalisches Ausnahmetalent in Frage zu stellen. Und es war beileibe nicht nur ihre Stimme, ihre Persönlichkeit war einfach unverwechselbar. Amy Winehouse war immer nur Amy Winehouse: Sie war kein blasses Abziehbild von jemand anderem; sie war alles, nur nicht ein austauschbarer Musiker aus der Retorte, wie er von den ganzen Casting-Shows am laufenden Meter produziert wird.
Genie, Wahnsinn und Trotz
Vielleicht war eine ihrer größten Stärken, ihre einmalige Persönlichkeit, zugleich auch ihre größte Schwäche. Sie wirkte wie jemand, der sich von nichts und niemandem was sagen lässt, der notfalls mit dem Kopf durch die Wand geht, um er selbst zu bleiben. Ihr Vater, ein Taxifahrer, hat Amy Winehouse in jungen Jahren noch formen können, danach verweigerte sie sich wie ein ewiges Trotzkind den Formversuchen vom Management, vom Label, von den Medien und auch von den Fans. Sie wollte ihre Musik singen, diese einmalige Mischung aus Soul, Jazz, Funk und Rock, die in keine Schublade dieser Welt wirklich passt. Diese Mischung aus Genie, Wahnsinn und Trotz, die schon andere, viel zu früh verstorbene Musiker wie Jim Morrison oder Kurt Cobain auszeichnete, führte aber auch in einen Abgrund aus Alkohol, Drogen und Selbstzerstörung.
Vor aller Augen richtete sie sich zu Grunde, der Boulevard hatte im Wochentakt etwas, worüber er berichten konnte. Ein Skandal jagte den nächsten, wenn Amy Winehouse in den Medien war, dann ging es immer seltener um ihre Musik, sondern fast nur noch um Alkohol, harte Drogen und abgebrochenen Entziehungskuren. Dass sie zudem noch heftig unter Essstörungen litt machte alles nur noch schlimmer, dieses wunderschöne Geschöpf wirkte mehr und mehr wie ein lebendes Wrack.
Ein offizieller Todesbericht steht noch aus, aber zumindest dürfte sicher sein, dass ihr Lebenswandel sich nicht erfreulich auf ihren Gesundheitszustand ausgewirkt haben dürfte. Amy Winehouse hat sich über Jahre selbst zerstört, aber ihre Musik, die wird bleiben. Und Lieder wie Take the Box, Rehab, You Know I’m No Good oder Back to Black sagen am Ende mehr über einen Menschen aus, als alle Skandale dieser Welt.