Er ist definitiv einer der witzigsten Wahl-Hamburger, wenn nicht sogar der witzigste Hamburger: Olli Dittrich. Der Schauspieler, Komiker, Komponist, Musiker und bekennende HSV-Fan hat im Laufe seiner Karriere, mit der er vor gut 20 Jahren im Hamburger Quatsch Comedy Club durchgestartet ist, einen Humorstil gefunden, der absolut unverwechselbar ist. Egal, ob bei „RTL Samstag Nacht“, beim Dittrich-Boning-Projekt „Die Doofen“, bei „Olli, Tiere, Sensationen“ oder natürlich bei „Dittsche“, Olli Dittrich gelang es immer wieder, mit seinem persönlichen Stil das Publikum zum Lachen zu bringen. Und das mit Humor, der zwar gerne auch mal etwas böse ist, aber niemals unterhalb der Gürtellinie zuschlägt.
Das wirklich wahre Leben
Wer ihn abseits der in Hamburg-Eppendorf aufgezeichneten Kult-Sendung „Dittsche – Das wirklich wahre Leben“ einmal live in Hamburg erleben möchte, der sollte sich den 1. Oktober vormerken, denn dann tritt Olli Dittrich im St. Pauli Theater, Spielbudenplatz 29 – 30, auf der Reeperbahn auf. Und zwar spielt der preisgekrönte Dittrich – u.a. Grimme-Preis, Goldenen Kamera und Deutscher Fernsehpreis – nicht eine weitere mehr oder weniger fiktive Rolle im St. Pauli Theater auf der Reeperbahn, sondern in der Lesung trägt er allerlei Erinnerungen aus seinem Buch „Das wirklich wahre Leben“ vor – was nicht weniger witziger, aber sehr viel tiefgründiger ist.
Für das Buch, das in Zusammenarbeit mit Anne Ameri-Siemens im März 2011 erschienen ist, hat Olli Dittrich die Orte aufgesucht, die für sein Leben und natürlich auch seine beeindruckende Karriere von Bedeutung waren. Im St. Pauli Theater können sich die Reeperbahn-Besucher auf einen Olli Dittrich freuen, der offen und sehr persönlich über das spricht, was ihm neben Hamburg und dem HSV wichtig ist. Und das mit Dittrichs gewohnt scharfem Blick für unfreiwilliger Komik und den kleinen und großen Absurditäten des Lebens. Egal, ob es die deutsche Gesellschaft und ihre Macken, den von Dittrich heißgeliebten Fußball oder die Liebe betrifft.
Unaufgeregt, detailverliebt und überraschend ehrlich
In der Presse fiel die Kritik zu seinem Buch ziemlich positiv aus, der Hamburger Stern hat das „Wirklich wahre Leben“ als „unaufgeregt, detailverliebt und überraschend ehrlich“ beschrieben. Die Hannoversche Allgemeine Zeitung hat Dittrich sogar mit den Worten „Wenn Loriot einen legitimen Erben hat, dann ihn“ gekrönt. Apropos Loriot, dieser hat sich kurz vor seinem Tod selbst noch über Dittrich geäußert, und zwar mit folgenden Sätzen: „Über 80 Jahre hat es gedauert, bis ich Olli Dittrich zum ersten Mal gegenübersaß. Das war reichlich spät, aber eine erstaunliche Erfahrung. Ich habe jemanden kennengelernt, dessen Ideen mich entzücken, zumal sie sich scheinbar leichter Hand, gewissermaßen zwanglos in jenen Dialogen wiederfinden, um die ich mich bis heute mühe.“